Platter Feuerwehr
Brände verbreiteten schon immer und überall Angst und Schrecken mitsamt seiner verheerenden Wirkung. Platt war des Öfteren Leidtragender einer nicht existenten Feuerwehr. Und dennoch kam es erst relativ spät zur Gründung, obwohl es mehrfach leidvolle Erfahrungen gab.
Aber erst als in Platt Pater Berthold Bayer (Foto links) seine Schäfchen hütete und die beiden Lehrer Josef Hacker und Josef Zeitlberger ihr Wissen an die Schülerschaft weitergaben, war es endlich soweit. Auf Drängen dieser drei Personen und der Orte rund um Platt kam es am 09. Mai 1909 endlich zur längst fälligen Gründung der Platter Feuerwehr.
Es war die Platter Lehrerschaft, die unseren Ort sicherer gemacht hat und maßgeblich bei der Feuerwehrgründung beteiligt war.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Platt am 09. Mai 1909 hatte natürlich praktische Gründe. Man wollte klarerweise nicht mehr mit ein paar Kübeln unter Mithilfe der Nachbarschaft den Dachstuhl löschen. Da war man oft chancenlos – vor allem: es lag ja meist genügend Stroh und Heu auf den Dachböden. Das brannte schon sehr gut.
Auch die Hilfe der bereits gegründeten Feuerwehr Zellerndorf kam auf Grund der mangelnden Benachrichtigungs-möglichkeiten und des Anfahrtsweges meist zu spät.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Platt am 09. Mai 1909 hatte natürlich praktische Gründe. Man wollte klarerweise nicht mehr mit ein paar Kübeln unter Mithilfe der Nachbarschaft den Dachstuhl löschen. Da war man oft chancenlos – vor allem: es lag ja meist genügend Stroh und Heu auf den Dachböden. Das brannte schon sehr gut.
Auch die Hilfe der bereits gegründeten Feuerwehr Zellerndorf kam auf Grund der mangelnden Benachrichtigungs-möglichkeiten und des Anfahrtsweges meist zu spät.
Gründungsvorstand
Kommandant: Alois Muhm, Platt Nr. 6
Kommandantstv.: Josef Haidvogel, Platt Nr. 184
Ausschussmitglied: Lehrer Josef Hacker (Kassier)
Ausschussmitglied: Lehrer Josef Zeitlberger (Schriftführer)
Ausschussmitglied: Alois Alber, Platt Nr. 11
Zugführer: Franz Bischof, Platt Nr. 32
Zugführer: Josef Penz, Platt Nr. 18
Zugführer: Josef Fidesser, Platt Nr. 28
Die konstituierende Versammlung laut Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr war am 09. Mai 1909 um 15.00 Uhr in Franz Hannaks Gasthaus im Beisein von Bezirksverbandsobmannstellvertreter Johann Frischauf und Bezirksverbandssekretär Köckeis. Aktiver Mitgliederstand: 39. Ein Beitrag für unterstützende Mitglieder wurde mit 2 Kronen festgesetzt.
Als erstes „Zeughaus“ musste ein Stadel von Kommandant Alois Muhm herhalten.
Bereits zwei Tage später fand auch schon am 11. Mai 1909 die erste Ausschuss-(Vorstands-)sitzung statt, in welcher auch schon ein „Vereinsdiener“ bestimmt wurde – Ulrich Mayer, Platt 56. So eine Funktion war Mayer nicht fremd. Im Hauptberuf war er als Gemeindediener tätig und durfte auf Grund dieser Funktion seine letzten Jahre die damals leerstehende Lehrerwohnung in der alten Schule neben dem Pfarrhof nutzen.
In dieser ersten Ausschusssitzung war den Anwesenden schon klar: die Platter Feuerwehr muss sich irgendwie finanzielle Mittel besorgen. Also wurde eine Haussammlung beschlossen, welche aber doch für heutige Begriffe ein wenig kurios ablief. Sie wurde nämlich nicht nur in der damals noch lange eigenständigen Gemeinde Platt, sondern auch in den angrenzenden Nachbargemeinden Zellerndorf, Roseldorf, Watzelsdorf und Deinzendorf durchgeführt. Heute wäre das undenkbar, damals aber war das offensichtlich ganz normal, da dies laut Protokollbücher auch in späteren Jahren immer wieder praktiziert wurde und sehr erfolgreich war (Zellerndorf: 150 Kr, Platt: 128 Kr 50 h, Roseldorf: 58 Kr 40 h, Watzelsdorf: 38 Kr 20 h, Deinzendorf: 50 Kr).
In dieser Anfangsphase war der Eifer groß. Wieder wenige Tage später folgte am 18. Mai 1909 bereits die zweite Ausschusssitzung, in welcher wieder etwas Wichtiges beschlossen wurde. Man erkannte, dass Geld zwar ganz vorne in der Prioritätenliste steht. Noch wichtiger für eine Feuerwehr ist aber WASSER. Womit soll man denn sonst löschen? Also wurde bei dieser Sitzung beschlossen, Gesuche an die Wassergenossenschaft wegen Stauung des Baches und an die Milchgenossenschaft wegen Auffüllung des Eisteiches mit Wasser zu stellen.
Beide Vorhaben dürften eine Genehmigung erhalten haben, da am 26. Juni 1909 beides zur Realisierung beschlossen wurde.
Schon zuvor am 01. Juni 1909 kam die Zustimmung für die Anschaffung der ersten Feuerspritze, sowie weiterer Ausrüstung bei Fa. Czermak.
Bei der Vollversammlung am 15. August desselben Jahres wurde das erste Feuerwehrfest mit Spritzenweihe für den 08. September 1909 beschlossen. Musik: die Kapelle „Rudolf Mayer“ bekommt 208 Kronen und ein kleines Fass Bier als Gage.
Der Aufwand für dieses Gründungsfest war schon sehr groß. Es gab Empfangskomitees mit Triumphbögen, geschmückt mit Bäumen, Ästen und Reisig an allen drei Ortseinfahrten Guntersdorfer-, Zellerndorfer- und Roseldorferstraße. Der Bürgermeister Hauptmann-stellvertreter Josef Haidvogel übernahm den feierlichen Empfang im Gasthaus Hannak (Platt Nr. 163). Anschließend erfolgte vor dem Milchhaus der Festakt mit der feierlichen Spritzenweihe. Bei diesem Anlass kam auch die erste Spritzenpatin zum Einsatz; Frau Maria Haidvogel, Bäckermeistergattin (geborene Windisch). Als Festredner fungierte Feuerwehrschriftführer, Lehrer Josef Hacker. Nach diesem offiziellen Teil marschierte die gesamte Feiergemeinde in die Platter Nusswaldkellergasse, wo der gemütliche Teil dieses ersten Feuerwehrfestes mit großer Beteiligung über die Bühne ging.
Die Vollversammlung am 03. Oktober 1909 beschloss, ein „Gründungsfoto“ anfertigen zu lassen, was am 17. Oktober auch geschah. 21 Bilder wurden angemeldet.
Vorne liegend v. l.: Roman Brauneis, Johann Heger (Nr. 157neu/73alt)
1. Reihe sitzend v. l.: Josef Hacker (Lehrer), Alois Alber (Kommandant-Stv.), Franz Bischof, Josef Haidvogel (Bürgermeister), Alois Muhm (Kommandant), Josef Penz (Nr. 18), Josef Zeitlberger (Lehrer)
2. Reihe stehend v. l.: Mathias Zachauer, Franz Hanak (Gastwirt), Eduard Wanek, Johann Greilinger, Josef Bock, Josef Fidesser, Heinrich Mattes, Vinzenz Pazelt, Franz Bader, Johann Lewisch, Mathias Kejda, Ulrich Mayer, Johann Heger (Nr. 154neu/69alt)
3. Reihe stehend v. l.: Timotheus Windisch, Johann Mayer, Stephan Danzinger, Josef Pass, Theodor Windisch (Nr. 7), Josef Penz (Nr. 9), Leopold Haider, Johann Leeb